Das Walmdach ist nach dem Satteldach die meistverbreitete Dachform in Deutschland. Wie sie sich für die Montage einer Photovoltaikanlage eignet, wollen wir hier näher beleuchten.
Charakteristik und Eignung
Das Walmdach hat in Deutschland eine lange Tradition und sieht dem Satteldach sehr ähnlich. Der Hauptunterschied besteht in der Anzahl der Dachseiten: Während das Satteldach zwei Seiten hat, besitzt das Walmdach vier Seiten, die alle abgeschrägt sind. Walmdächer eignen sich generell gut für Photovoltaikanlagen, häufig lassen sich bis zu drei Dachseiten für die Montage von Photovoltaikmodulen nutzen. Unterschiede im Neigungswinkel der Dachseiten spielen für die Frage der Nutzung eine eher untergeordnete Rolle, weil moderne Photovoltaikmodule und Wechselrichter in der Lage sind, gewisse Abweichungen zu kompensieren.
Anlagengröße und Ausrichtung
Für die Montage von Photovoltaikanlage eignen sich Dächer mit gleichmäßigen und rechtwinkeligen Dachflächen am besten. Bei einem Walmdach sind die beiden größeren Dachflächen, also die Traufseiten, trapezförmig und die kleinen Walmseiten dreieckig. Eine Nutzung der gesamten Dachfläche ist aus diesem Grund bei einem Walmdach nicht möglich. Es bleiben immer kleinere Flächen übrig, auf denen sich keine Module platzieren lassen. Weil die zur Verfügung stehende Fläche häufig durch Hindernisse wie Schornsteine, Dachfenster oder eine Satellitenschüssel zusätzlich verringert und eine geschlossene Flächennutzung nicht möglich ist, werden Walmdächer in der Regel auf der Süd-, Ost- und Westseite belegt.
Die dreiseitige Belegung hat einen großen Vorteil: Über den gesamten Tag bestrahlt die Sonne immer eine Seite des Dachs, was eine gleichmäßigere Stromerzeugung und eine Erhöhung des Eigenverbrauchs ermöglicht. Was die Größe der Anlage anbelangt, so ist immer der angepeilte Verbrauch entscheidend. Moderne Photovoltaikmodule erzielen pro m2 eine Nennleistung von 200-230 Watt Peak (Wp) oder 0,2-0,23 Kilowatt Peak (kWp). Mit einer Leistung von 0,2 kWp sind für eine Photovoltaikanlage mit 10 kWp Leistung eine Fläche von 50m2 nötig, die sich über alle drei Dachseiten verteilen kann.
Montage
Die Montage einer Photovoltaikanlage auf einem Walmdach unterscheidet sich nicht von der auf einem Satteldach. Auch bei diesem Dachtyp ist die Aufdachmontage am gängigsten. Diese erfolgt mit Haken und Schienen, auf die die Module zum liegen kommen. Aufgrund des formbedingt verringerten Platzangebots und zusätzlicher Hindernisse werden die Module häufig versetzt montiert, was zu einem unruhigeren Bild führen kann. Wem das nicht gefällt, kann die entstehenden Freiflächen mit sogenannten Blindmodulen schließen, um ein harmonischeres Aussehen zu erzeugen.
Fazit
Das Walmdach bietet mit seinen vier abgeschrägten Dachseiten eine vielversprechende Option für die Erzeugung von Solarenergie. Obwohl sich nicht die gesamte Dachfläche nutzen lässt, kann bei einer sorgfältigen Planung und geschickten Belegung von drei Dachseiten eine effiziente Erzeugung von Solarstrom ermöglicht werden.